Kostenbetrachtung zwischen Cloud und eigenem Server
IT Kosten machen mit rund 2,6% des Umsatzes nur einen vergleichsweise geringen Teil der Gesamtkosten in der Logistik aus. Vor allem im Vergleich mit den hohen Preisen für Treibstoffe und den Personalkosten verschwindet diese Position in den Gesamtkosten fast vollständig. Dennoch sind diese Aufwendungen absolut gesehen nicht zu vernachlässigen und betragen je nach Unternehmensgröße leicht 100 Tausend Euro und mehr im Jahr. Potentiale zur Optimierung des Nutzens und zur Reduktion der Kosten kommen da gelegen.
Leistung mieten statt Hardware zu kaufen
Wenn es um IT Infrastruktur geht, ist Cloud Computing das Konzept der Zukunft. Verschiedene Modell wie SaaS (Software as a service), IaaS (Infrastructure as a service) oder gar AaaS (Anything as a service) zeigen auf, wie sich IT Strukturen in Zukunft entwickeln werden: Statt immer neue Hardware und Software anzuschaffen, werden zukünftig nur noch Leistungen gemietet. Eine bedarfsgerechte Nutzung löst im Cloud Computing den auf Dauer bindenden Kauf von Geräten und Lizenzen ab. Während die Cloud ihren Mehrwert als fertige Lösung zur sofortigen Nutzung mitbringt, muss der eigentliche Nutzwert bei einer Client Server Lösung erst noch durch Installation und Implementierung geschaffen werden.
Ähnlich wie die Art der Nutzbarmachung in beiden IT Modellen sich grundlegend unterscheidet, so ist auch die Art der Finanzierung und die Struktur der Kostenaufteilung grundlegend verschieden.
Undurchsichtige Kostenstruktur von Client Servern
Das Klassische IT Modell mit selbst betriebener Infrastruktur ist in seiner Kostenstruktur schwierig zu durchschauen. Neben den erwartbaren Kapitalkosten für den Erwerb von Servern und Kühlgeräten, die Einrichtung eines Serverraumes und so weiter kommen nicht zu unterschätzende Kosten für Softwarelizenzen hinzu. Doch damit nicht genug. Auch der tägliche Betrieb der eigenen Server will bezahlt sein und bringt Kosten für Fachpersonal, Energie für Server und Klimageräte, Raummiete, Wartung und Reparaturen mit sich.
Die exakte Aufschlüsselung der IT Kosten ist durch die breite Streuung der Kosten-positionen kaum möglich und wird durch lediglich anteilig zu berechnende Personal- und Energiekosten für die Server weiter verkompliziert.
Transparente Kosten über die ganze Laufzeit
Ganz anders sieht es mit der Kostenstruktur für SaaS im Cloud Computing aus. Hier entstehen keine Kosten für Anschaffung oder Softwarelizenzen, weder Raummiete für Server noch Stromkosten für den Betrieb fallen an. Die Gebühren für die Nutzung werden als monatliche Miete oder aber als tatsächliche Nutzungsgebühr als „pay per use“ abgerechnet. Die IT Kosten sind damit von der Seite der Kapitalkosten auf die Seite der Betriebskosten gewandert.
Die einfache Kostenstruktur für Cloud Systeme macht zudem eine Kostenanalyse sehr einfach und birgt in aller Regel keine Überraschungen. Die monatlichen Gebühren sind transparent und planbar.
Gerade im Vergleich von Client Server Systemen mit Cloud Systemen ist es wegen der zum einen sehr unterschiedlichen und zum anderen auf Seiten des Client Server Systems sehr unklaren Kostenpositionen nicht leicht, zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu gelangen. Regelmäßig jedoch sind insbesondere kleine und mittlere selbst unterhaltene Rechenzentren echte Kostenfallen. Der betriebene Aufwand an Personal und Material wird nur selten durch ein entsprechendes betriebswirtschaftliches Ergebnis gerechtfertigt.
Beispiel: Lager aus der Cloud
Das nebenstehende Beispiel zeigt den Vergleich des cargorent Lagers aus der Cloud mit einem konventionellen Lagersystem mit selbst betriebenen Servern. Ein Rechenbeispiel zeigt schnell auf, wie die Kosten typischerweise verteilt sind: Während die Personalkosten für den Betrieb gleichbleibend hoch sind, schlagen vor allem die jährlichen Laufzeitgebühren für Software und Datenbanken schwer zu Buche. Auch der turnusmäßig notwendige Austausch von Hardware verursacht über die Laufzeit hinweg immense Kosten.
Dem gegenüber stehen für den Betrieb der Cloud Lösung lediglich fixe monatliche Kosten, die sich durch eine längere vertragliche Bindung sogar noch reduzieren können. Die Kostensituation ist hier vollkommen klar und bleibt ohne Überraschungen für den Zeitraum der Vertragslaufzeit gleich.
Nase vorn bei kleinen Projekten
Der hier gezeigte Vergleich zwischen TCO von Client Server Lösung und dem cloudbasierten System basiert auf einem Standardprojekt für Lagerverwaltungssysteme, kann aber als repräsentativ für viele andere Anwendungsfälle angesehen werden. Eine umfassende Analyse der individuellen Situation jedes Unternehmens ist zwingend erforderlich, um einen wirklich aussagekräftigen Vergleich von Cloud und Client Server erstellen zu können. Die Tendenz ist aber deutlich abzulesen: Mit transparenten Kostenstrukturen hat die Cloud gerade bei kleinen und mittleren Projekten die Nase klar vorn.