Telematik: Verschmelzung von Telekommunikation und Informatik

Telematik – smarter kommunizieren

Kein anderer Prozess hat sich innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte als so marktbestimmend erwiesen, wie die Gesamtheit der innovativen Veränderungen, die unter dem Begriff „Telematik“ zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich bei dem Begriff „Telematik“ ja genauer betrachtet eigentlich um zwei Wörter, die zu einem neuen Begriff zusammengeschmolzen wurden: Telekommunikation und Informatik. Aber was verbirgt sich hinter dem Begriff Telematik und welche Potentiale liegen in der Branchenfusion? Was auf sprachlicher Ebene vollzogen wurde, soll sich auch inhaltlich widerspiegeln: Es geht darum, die beiden Technikzweige Telekommunikation und Informatik optimal miteinander zu verschmelzen.

Das neue, schnelle Datennetz Zwei neue Netze krempelten die Informationsstrukturen innerhalb der letzten 50 Jahre komplett um: GPS und GSM. Insbesondere durch die weltweite Standardisierung und Kommerzialisierung des Mobilfunknetzes (GSM) in den 90er Jahren entstanden urplötzlich völlig neue Möglichkeiten im Bezug auf die Kommunikation von einem Rechner zum anderen (M2M-communication). Auf einmal konnten Datenverbindungen zwischen zwei Rechnern realisiert werden – ganz ohne Festnetzverbindung. Diesen Entwicklungs- Forschungsschritt kann man getrost als die Geburtsstunde der Telematik bezeichnen. Seither wird der Begriff Telematik fast ausschließlich dann benutzt, wenn zwei Rechner miteinander verbunden werden, von denen einer mobil und der andere ortsfest ist. Neben der Funkübertragung wäre auch ein Datentransfer via Satellit denkbar. Die US Army „entrauschte“ ihre Systeme im Jahr 2000 und erlaubte damit zivilen GPS Nutzern mit derselben Präzision Daten zu schicken, wie das Militär. Da GPS aber nur mit einer Datenrate von 50 bit/s operiert – der Weg in den Orbit und zurück ist weit – setzt der Markt auf GSM, wenn es um Aufgaben geht, die nichts mit der Positionsbestimmung des Fahrzeugs zu tun haben. Denn GSM arbeitet mit 24,7 kbits/s netto für den Nutzkanal. Das ist nicht viel, aber die Forschung hat sukzessive neue Booster auf den Markt geworfen, um die Übertragungsrate zu beschleunigen. Egal ob GPRS, UMTS oder LTE – das Geheimnis der neuen Geschwindigkeit liegt vor allem in der Größe. Die Dienste bündeln Daten zu kompakten Paketen, bevor sie sie durch die sogenannten „Zeitschlitze“ des GSM-Netzes Richtung Empfänger schicken.

Der Standard UMTS jagt seine Päckchen z.B. mit bis zu 384 kbits/s durch das Netz und erfuhr durch das HSPAModul (High Speed Packet Access) einen weiteren Boost auf bis zu 41 Mbit/s. Aber das ist noch gar nichts. Das 2009 zum ersten Mal in Oslo und Schweden zu kommerziellen Zwecken in Betrieb genommene LTE-Datenübertragungsformat funkt seine Bitpakete mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Megabyte (!) pro Sekunde. Die Welt ist nicht nur mobil geworden, sondern auch verdammt schnell.

Kreative Köpfe sind gefragt

Die Geschwindigkeit der Datenübertragung ist also immens. Grundvoraussetzung für die Entwicklung telematischer Lösung sind aber auch Computer, die überhaupt erst Datenmaterial zur Verfügung stellen. Das sind heutzutage in der Verkehrstelematik vor allem Bordcomputer, in der Gebäudetelematik Fassadeneinheiten mit Messvorrichtungen – z.B. Licht- oder Infrarotsensoren, Bewegungsmelder, etc. – und in der Humantelematik (gerade jetzt in der Weihnachtszeit stark beworbene) Pulsmessgeräte, die ihre Daten direkt an den Hausarzt übermitteln können.

Die Nutzanwendung dieser Entwicklungen liegt im Kreativpotential der Entwickler. Es geht darum, Softwarelösungen zu programmieren, die die zur Verfügung gestellten Daten sinnvoll kombinieren. Als Standard in der Logistikbranche hat sich zum Beispiel das telematische Auslesen von DTCO-Daten bei Speditionsunternehmen hervorgetan. Spediteure akzeptieren sie als angenehme Erleichterung.

Geht es um Lagerlösungen sind heutzutage fast überall Telematiklösungen mit Handscannern etabliert, die „nach Hause telefonieren können“, und das System darüber informieren, welche Ware(n) wann wo eingegangen sind und wo sie eingelagert wurde(n).

Telematik im Flottenfahrzeug

Auf Hochtouren läuft die Entwicklung einer intelligenten Weitervermarktung von FMS-Daten. Dabei handelt es sich um einen noch relativ neuen Bereich in der Industrie, da die sieben großen europäischen Hersteller Daimler, MAN, Scania, Volvo, Renault Trucks, DAF Trucks und IVECO sich erst 2002 zum sogenannten FMS-Standard zusammenschlossen, um so markenübergreifende Anwendungen der Telematik zu ermöglichen. 2010 wurden die Systeme nochmals aufgerüstet. Worum geht es? Der Bordcomputer der Fahrzeugen dieser Firmen ermittelt diverse Fahrzeugdaten. Die Produktpalette reicht hier von einfachen Standardwerten wie Spritverbrauch, Gesamtkilometer oder Kilometer bis zum nächsten Kundendienst. Es werden aber auch kniffligere Werte ermittelt, die erst sinnvoll umgesetzt werden müssen. So wird zum Beispiel auch registriert, wie oft der Fahrer das Bremspedal drückt, oder ob der Tempomat ein- oder ausgeschaltet ist, die Drehzahl des Motors oder das Achsengewicht.

Die Telematik-Anwendung in diesem Fall besteht darin, sich die zur Verfügung stehenden Daten per Funk vom Bordcomputer abzuholen und sie anhand einer programmierten Lösung so auszuwerten, dass der Fahrzeughalter davon profitieren kann. Die Bandbreite reicht hier von einfachen Rankings, aus denen der Spediteur selbst bestimmte Werte ermitteln kann, – z.B. die Anzahl der Tonnenkilometer seines Unternehmens als aussagekräftiges Leistungsprofil oder die Vorwegplanung von Werkstattbesuchen – und reicht bis zur Erarbeitung kniffliger Driving-Performance Tools, die die Fahrweise eines Fahrers im Einzelnen bewerten. Ökonomische und ökologische Vorteile liegen klar auf der Hand.

Informationsaustausch sorgt für mehr Effizienz

Mit diesem Beispiel ist das Möglichkeitenspektrum der Telematik noch lange nicht erschöpft. In allen Lagern, bei Fahrzeugen, bei Herstellern, Lieferanten und Händlern entstehen neue Datensätze, die sinnvoll ausgetauscht und verarbeitet werden müssen. Dabei ist sich die Wirtschaft und die Wissenschaft einig: „Informationsaustausch sorgt für mehr Effizienz“, genauere Planung erhöht die Liquidität. Trotzdem hinkt der Markt noch nach und zeigt sich nicht allzu innovationsfreudig. „Die Bereitschaft Informationen entlang der Supply Chains auszutauschen ist weiterhin gering“ verlautbarte der Berliner Logistikprofessor Frank Straube unlängst in der DVZ. Cloud Computing muss noch aktiv beworben werden. Dabei wären dies die Grundvoraussetzungen dafür, „das nächst höhere Effiziensniveau zu erreichen“. Damit denkt Straube ganz im Sinne der cargorent Plattform. Denn wir

arbeiten an einer telematischen Logistiklösung, die alle Komponenten miteinander verbindet: Die Prozesse der Lagerhaltung und des Warentransports. Durch innovative Ideen wie eine Frachtraumbörse bereiten wir der Telematik im Markt den Weg.

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